Tschernobyl

Szenische Lesung zur Reaktorkatastrophe von 1986 mit Texten von Swetlana Alexijewitsch





29. April 2024, 18 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr









In seinen Memoiren bezeichnete Michael Gorbatschow, der letzte Staatspräsident der Sowjetunion, das Reaktorunglück von Tschernobyl als »Sargnagel der Sowjetunion«. Inwiefern die Nuklearkatastrophe, die sich am 26. April 1986 ereignete, tatsächlich zum Zusammenbruch der Sowjetunion beitrug, ist fraglich. Sicher ist, dass sich der zuvor vielbeschworene Segen des »friedlichen Atoms« als tückischer Fluch entpuppte.
Für die Zeugen und unmittelbar Betroffenen war und ist das Reaktorunglück eine existenzielle und schwer fassbare Bedrohung. Es mangelte einerseits an Wissen über die tödliche Gefahr der unsichtbaren und schleichend wirkenden Radioaktivität. Andererseits gab es bis zur Tschernobyl-Katastrophe, so die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, »noch kein System von Vorstellungen, noch keine Analogien oder Erfahrungen «, um die Dimension des Unglücks zu begreifen.
Über mehrere Jahre sprach die belarussische Autorin mit den unterschiedlichsten Menschen, für die die Katastrophe zum zentralen Ereignis ihres Lebens wurde. Ihr Buch »Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft« versammelt eindringliche Porträts in Form von literarisch bearbeiteten »Monologen«, die die facettenreichen Auswirkungen der Katastrophe in Worte zu fassen versuchen.
Moderiert von der Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Melanie Arndt lesen die Schauspielerin Luise Aschenbrenner und der Schauspieler Viktor Tremmel (beide Staatsschauspiel Dresden) ausgewählte »Monologe« aus dem Buch von Swetlana Alexijewitsch.

Eintritt frei

Headerbild: Soldaten der Sowjetarmee mit Geigerzählern im Einsatz in der Region um Tschernobyl © akg-images / TT News Agency

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